Liebe Leserinnen. Heute schreibe ich euch aus der Ferne. Ich halte mich gerade in Kreta auf, wo ich die Sonne geniesse und einige kulturelle Schocks erlebe. Einer davon ist – wie könnte es anders sein – die Männerwelt. Was ich hier erlebe ist für eine Rules Frau einfach allerhand.
1. Man wird hier sehr genau betrachtet
Als Frau werde ich von oben bis unten angestarrt, gemustert. Ständig, von fast jedem Mann. Was für mich in der Schweiz so gut wie nie passiert, stellt sich hier als „Gegebenheit“ raus. Ich fand es anfangs sehr schmeichelhaft.
2. Die Kaffees sind voll von Menschen am morgen.
Nicht nur um 8 Uhr sondern den ganzen morgen lang: von 9.00h bis 14.00h. Und zwar meistens sind es Männer. Wo sind die Frauen?
3. Die jungen einheimischen Frauen sind angezogen wie Pr.....
Selbst im zarten Alter von 16 schon beginnen die Mädchen sich extrem aufzutakeln. Zuviel Make-Up, Frisur gekünstelt, unglaublich hohe High heels und kaum Kleider am Leib. Es sieht für mich ein bisschen so aus, als ob die Frauen hier Püppchen darstellen. Die Schminke ist auch so stark, dass es aussieht wie eine von diesen Porzellanpuppen mit weissem Gesicht und rot angemalten Backen.
4. Die Frauen nehmen das Dating „selbst in die Hand“
Scheinbar gibt hier eine „Kultur“ des Nachlaufens. Wenn ich Frauen beim Kontakt mit Männern beobachte, dann bemerke ich, dass sie sich sehr stark dem Mann darbieten, sehr stark verfügbar machen, sehr stark anlehnen, berühren, sehr stark versuchen ihnen zu gefallen, sie übermässig anzulächeln oder ihnen zuzuwinken. Es ist auch normal, dass die Frau respektloses Verhalten mit Verständnis begegnet (zb ist es ok wenn der Mann nach Alkoholkonsum eine Frau verbal respektlos behandelt). Öfters werde ich von griechischen Frauen dazu angehalten, einen Mann anzurufen, zuerst anzusprechen oder ihn nach einem Date zu fragen.
Frauen jammern mir vor, dass die Männer keinen Finger krümmen, dass sie nicht als Königin behandelt werden. Natürlich, denn es ist so dass die Männer ständig Nachschub bekommen: tonnenweise hübsche Ausländerinnen, welche hier auf Urlaub sind wollen ein schnelles Abenteuer. Deshalb sei es für die Männer einfach, an jedem Finger 10 Frauen zu haben. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, denn selbst wenn sie schon bedeutend älter sind, gibt es immernoch genug Nachschub.
Vom persönlichen Umgang mit Männern her abzuschätzen sind sich die Männer nichts anderes gewohnt und geben mir ihre Karten oder ihre Nummern einfach so. Sie erwarten dann auch dass ich sie kontaktiere. Sie simsen ohne Name „Bist du grade am Strand?“. Wenn ich nicht antworte schreiben sie eine email: „Hast du meine sms nicht gekriegt???“ „Wann kommst du endlich vorbei?“. Es klingt, wie ein kleines, weinendes Hundebaby, das nicht selbständig leben kann und meine Bestätigung braucht.
5. Man wird als Frau hier öfters angesprochen
Das schöne am Süden sind die offenen Menschen. Schnell kommt man ins Gespräch und ich geniesse diese Ungezwungenheit. Allerdings sehe ich auch genau wohin es führt: Die Rules-Ausbeute ist meistens null. Entweder geht’s darum ihnen in irgendeiner Weise Geld zu schöpfen, oder darum, abzuchecken ob ich ein leichtes Mädchen bin. Die Männer fragen nach dem Gespräch nicht nach der Nummer und für mich ist das Kapitel dann abgeschlossen. Keine Zeit mehr verlieren! Ich ertappe mich inzwischen schon dabei, dass ich manchmal gar den Kopf gesenkt halte und mich möglichst nicht in ein Gespräch verwickeln lasse. Schliesslich bin ich einfach zu beschäftigt und kann keine Zeit verlieren.
6. Die traurige Wahrheit
Ich werde ehrlich zu euch sein Mädels: Dass sich ein traditioneller Grieche (oder Spanier in Spanien, oder Marokkaner in Marokko... etc es ist auch auf andere Ferienländer anwendbar) in eine Touristin verliebt und es zu einer lebenslangen Bindung kommt ist sehr unrealistisch. Es gibt allerdings einige Beziehungen zwischen griechischen Männern und ausländischen Frauen. Diese liefen meistens nach dem gleichen Schema ab:
1 Frau kam hier in Ferien und verliebte sich in den Mann.
2 Frau kehrte zurück hierher in die Ferien und verbrachte ihre Zeit mit ihm.
3 Frau kam immer öfter und blieb immer länger, bis sie einfach „blieb“.
4 Heirat kam dann eventuell irgendwann später, doch es sind nie Rules-Beziehungen. Der Mann hat die Frau nicht verdienen müssen, denn er hat sich nicht gross anstrengen müssen.
Genau diese Frauen sind es dann auch die mir ausdrücklich davon abraten einen griechischen Mann zu heiraten. Ein Rulesgirl schmunzelt dann bei dieser Aussage.
Die Rules sind universal. Es gibt regionale Anpassungen und Gewohnheiten. Allerdings, so die Regeln, geben sie dir keine Freikarte die Regeln zu brechen.
Vergesst nie, was ihr wollt Mädels! Ihr wollt einen, derdich auf Händen trägt, der nur Augen für dich hat, der verrücktnach dir ist, der alles für dich, einenrichtigen Mann!
Happy Dating und ganz viel Sonnenschein schickt euch euer Rules Girl
Tanja
